Kuşadası, eines der größten Touristenzentren der Türkei, liegt 95 Kilometer südlich von Izmir. Vom Aussichtspunkt am Atatürk-Denkmal westlich des Zentrums hat man einen kompletten Überblick über die 40.000-Einwohner-Stadt mit ihrem schnell wachsenden Häusermeer und ihrer Bucht. Die Scala Nuova, wie Kuşadası genannt wurde, verdankt ihre Entstehung der Verlandung der alten Häfen von Ephesus und Milet, die es den genuesischen Händlern im 14. Jahrhundert ermöglichte, einen neuen Liegeplatz für ihre Handelsflotte zu finden.

Von den Osmanen im 16. Jahrhundert vertrieben, kehrten die Italiener nach dem Ersten Weltkrieg kurzzeitig zurück – ein kleines Intermezzo, das 1922 von Atatürks türkischen Truppen unterdrückt wurde. In den 1960er Jahren begannen Kreuzfahrtschiffe mit wohlhabendem Publikum den Hafen anzulaufen, wofür sich die Türkei bereit erklärte, ihren orientalischen Schleier etwas zu lüften. Erst in den 1980er Jahren strömten zahlreiche Touristen aus dem Ausland nach Kuşadası, und innerhalb weniger Jahre entwickelte sich die kleine Hafenstadt zu einem belebten Ferienort, der zunächst englischsprachig und dann immer internationaler wurde. Der örtliche Yachthafen ist heute der zweitgrößte (nach Marmaris) im türkischen Mittelmeer.

Kurzbeschreibung von Kuşadası

Das pulsierende Herz der Stadt ist der alte Hafen, in dessen Nähe sich eine bemerkenswerte Karawanserei befindet, die 1618 von Großwesir Öküz Mehmed Pascha erbaut wurde. Der Innenhof ist von Bougainvilleen und Palmen gesäumt, und die Teppichgeschäfte im Erdgeschoss koexistieren friedlich mit dem eleganten Hotel im Obergeschoss. Direkt neben dem Hafen liegt Kaleici, wo man durch den Basar schlendern kann. Die Souvenir-, Teppich- und Schmuckläden sind ebenso wie die örtlichen Cafés und Restaurants auf den Massenmarkt ausgerichtet. Hier gibt es noch eine Reihe von Gassen, die fast unberührt sind und den Geist der alten Türkei einfangen.

Die Atmosphäre in der Pub Lane ist eher anglo-amerikanisch als türkisch. Der eigentliche Name der Straße ist Barlar Sokak, was so viel wie Barstraße bedeutet. Es handelt sich um eine etwa zweihundert Meter lange Abfahrt, die von Bierbars und Diskotheken gesäumt ist. Empfindliche Menschen sollten sich lieber die Ohren zuhalten, denn jeder Biergarten ist lauter als der andere.

Westlich des Hafens, auf der kleinen Insel Güverjin Ada (Taubeninsel), die durch einen Damm mit dem Festland verbunden ist, liegt die alte byzantinische Festung. Hier können Sie sich in den Teehäusern und dem schönen Park mit Oleander und Palmen entspannen – natürlich nur zu den Zeiten, wenn nicht allzu viele Besucher da sind. Von der Insel aus kann man die Landzunge Yilanci sehen, auf der sich in der Antike die Stadt Neapolis befunden haben soll. Weiter südlich erstreckt sich der schöne und sehr beliebte Strand von Kadinlar, besser bekannt als „Ladies Beach“.